Bäretswil, 20. Juni 2011-
Mit seinem Entscheid, an der Schutzraumbaupflicht festzuhalten und die Werterhaltung der bestehenden Anlagen zu sichern, hat der Nationalrat gestern seine Verantwortung gegenüber der Schweizer Bevölkerung wahrgenommen und seinen Entscheid vom 9. März 2011 revidiert. Die Arbeitsgemeinschaft «Schutz + Sicherheit» begrüsst das Bekenntnis des Parlaments zu einer Schweizer Institution, dem Zivilschutzraum.

„Der AKW-Unfall von Fukushima hat der Politik die Augen geöffnet. Auch die Schweiz ist verwundbar. Dem Schutzraum kommt dabei die Rolle einer Versicherung zu. Man hofft, dass man sie nie in Anspruch nehmen muss, ist aber froh, kann man sich im Notfall auf sie verlassen. Es wäre fahrlässig gewesen, auf ein technisch so hochstehendes Schutzsystem zu verzichten“, sagt Frédéric Venetz, Präsident der Arbeitsgemeinschaft «Schutz + Sicherheit».

Der Schutzraum bietet nicht nur Schutz bei kriegerischen oder terroristischen Ereignissen, sondern beispielsweise auch bei Erdbeben und Industrieunfällen.

Der Schutzraum ist im Schweizer Volk verankert
Das Schweizer Volk ist immer hinter dem Konzept des Schutzraumes gestanden. Eine Repräsentative Umfrage von Isopublic im April 2011 hat zudem ergeben, dass 85 Prozent der Bevölkerung bei einem AKW-Unfall nicht auf den Schutzraum als ersten Zufluchtsort verzichten möchten.

In der Vernehmlassung zum Bevölkerungsschutz- und Zivilschutzgesetz haben die folgenden Organisationen und Parteien den Vorschlag des Bundesrats (Schliessung der letzten Lücken im Schutzraumangebot und Werterhaltung) gutgeheissen: CVP, FDP, SVP, alle Kantone, Schweizerischer Zivilschutzverband, Schweizerischer Hauseigen- tümerverband HEV, Schweizerischer Gemeindeverband, Schweizerischer Städteverband, Militär- und Zivilschutzdirektorenkonferenz, Vereinigung Schweizerischer Kreiskommandanten und Arbeitsgemeinschaft «Schutz + Sicherheit». Einzig SP, Grüne und GSoA haben sich dem Vorschlag des Bundesrates entgegengestellt.

Die Arbeitsgemeinschaft «Schutz + Sicherheit» engagiert sich auf politischer Ebene mit dem Ziel, jedem Einwohner dieses Landes einen Schutzplatz im Kriegs- und Katastrophenfall im Sinne der Chancengleichheit zu garantieren. Sie lehnt aus diesem Grund unter anderem die Abschaffung der SchutzraumBaupflicht ab. Die Organisation bildet ein Diskussionsforum für Fachleute, die sich mit dem Schweizer Zivilschutz befassen. In der Arbeitsgemeinschaft sind sechs unabhängige Schweizer Produzenten der Zivilschutztechnik und zahlreiche Unterstützer vertreten. Die Arbeitsgemeinschaft wurde 2007 gegründet.